Artikel aus den Rundbriefen


Aus Rundbrief Nr. 3 vom 27.9.98

...In diesem Zusammenhang moechte ich darauf hinweisen, dass weiterhin die Moeglichkeit besteht, mit Hilfe der GIDE von Tilmann Reh IDE-Festplatten an CP/M-Z80-Rechnern zu betreiben. Das Interface wird in die Z80-IC-Fassung eingesetzt, ist also von daher unabhaengig vom Bussystem. Leider hat Tilmann keine GIDEs mehr, aus wohlinformierten Kreisen verlautete aber, dass er eventuell noch mal ein paar produzieren wuerde, vorausgesetzt es erklaerten sich mindestens 10 Leute bereit, sich verbindlich dafuer vorzumerken. Wer also Interesse an dem Teil hat, sollte sich entsprechend aeussern (bitte Mail an Gaby).


Wer oder was ist PD?

...hier eine kleine Erlaeuterung von Helmut Jungkunz:

<< PUBLIC DOMAIN, also "Eigentum der Oeffentlichkeit" ist ein mit (US-)staatlichen Mitteln finanziertes Projekt. Damit steht auch das Recht auf nichtkommerzielle Verwendung des Sourcecodes festgeschrieben. Die Firma Ashton-Tate hatte riesige finanzielle Probleme bekommen, weil ihnen nachgewiesen wurde, dass die *SPRACHE* dBASE Public Domain ist. Dies betrifft allerdings nicht die Interpreter/ Compiler dieser Firma.

Gibt eine Firma ein kommerzielles Produkt frei, so wird diese Software zu Freeware, das heisst, ohne Antastung der Rechte am geistigen Eigentum wird die Software zum Nulltarif vertreibbar.

Jeder erwirbt mit dem Besitz das Nutzungsrecht. Fuer diesen Vorgang muss eigentlich immer eine ausdrueckliche schriftliche Erklaerung der Firma vorhanden sein. In einem Fall habe ich so etwas eingeleitet, naemlich die Freigabe von VDOS, dem Vortex-eigenen BIOS fuer AMSTRAD/Schneider CPCs. Dafuer liegt mir so eine schriftliche Freigabe vor.

Tatsache ist, dass kaum eine kommerzielle CP/M-Software bisher freigegeben wurde, ausser der ZASM-Version in der SIG/M PD, die ja komplett auf der CP/M CD-ROM enthalten ist. >>


Aus Rundbrief Nr. 4 vom 8.11.98

D.COM entwanzt

Zwar wurde in einer aelteren Ausgabe des Magazins c't schon ein Patch fuer das Programm D.COM in der Version 1.2 vorgeschlagen, jedoch blieb ein zugegebenermassen weniger auffaelliger Bug zurueck..
Viele Systeme arbeiten mit Diskettensektoren, die groesser sind als die unter CP/M verwalteten 128 Bytes. Dabei wird der komplette Sektor im RAM gehalten und CP/M liest aus bzw. schreibt in das RAM, bis ein neuer Sektor von der Diskette geladen werden muss. Wurde nun schreibend auf den im RAM befindlichen Sektor zugegriffen, wird dieser erst kurz bevor der naechste Sektor geladen wird auf den Datentraeger geschrieben.
Diese Tatsache zwingt die CP/M-Benutzer zum obligatorischen Ctrl-C vor einem Diskettenwechsel, um den im RAM befindlichen Diskettensektor bei Bedarf auf die Diskette zurueckzuschreiben.
Erfolgte der letzte Schreibzugriff auf einen Sektor in der Directory, kann es dort unter Umstaenden zu einer Doppeleintragung kommen, d.h. es befinden sich zwei Eintraege in der Directory, die in Dateiname, - extension, Usernummer, und Extentnummer identisch sind.
An dieser Stelle war eigentlich eine Kommandoliste vorgesehen, um dieses Verhalten von CP/M nachzuvollziehen, aber offensichtlich bemerkt Z80DOS ab der Version 2.3 einen Diskettenwechsel und verwirft den Sektor im RAM, anstelle ihn auf den Datentraeger zu schreiben. Aber mit einem Disk-Doctor lassen sich zu Testzwecken ebenfalls Doppelteintragungen in der Directory produzieren.
In D.COM ist dieser Sonderfall an und fuer sich beruecksichtigt und es sollte den doppelt eingetragenen Dateinamen ausgeben, sodass man ihn aus der Directory (mit ERA ...) loeschen kann. Doch obwohl dieser Dateiname durchaus unterschiedlich aussehen kann, meldet D.COM immer eine Doppelteintragung im Inhaltsverzeichnis fuer die Datei: H~-R.S Dieser Effekt liegt darin begruendet, dass an der entsprechenden Stelle eine Return-Adresse oder sonstetwas vom Stack geholt wird und dies als Startadresse einer Zeichenkette interpretiert wird. Die eigentlich gewollte Adresse, die sich zum Zeitpunkt des Stackzugriffs im Register HL befindet, wird dabei natuerlich ueberschrieben. (Genauere Details ueber die Ermittlung dieser Adresse sind mir leider unbekannt, da mir der Quellcode nicht vorliegt und der Bugfix schon mehrere Jahre zurueckliegt.)
Da - wie eben erwaehnt - ein Stack-Lesezugriff zuviel erfolgt, kann der entsprechende POP-Befehl einfach durch einen NOP-Befehl ersetzt werden, um die gewuenschten Ausgabe zu erhalten.
Nach einer Nacht mit D.COM in der Version 1.2 und ZSID konnte der Bug lokalisiert und entfernt werden: an der Stelle 0A1Ch muss einfach der Code E1h durch 00h ersetzt werden. D.COM meldet eine Doppelteintragung dann in verstaendlicher Form mit Doppelteintragung im Inhaltsverzeichnis fuer die Datei: FILENAME.EXT, sodass diese geloescht oder vielleicht erfolgreich umkopiert werden kann, zumindest aber die Arbeit mit einem Disk-Doctor verkuerzt.

Ulrich Truppel


Elmshorner Computertage

Klausdorf/Schw., den 02.11.98

Hallo allerseits,

hier nochmal der abschliessende Bericht von Elmshorn.

Am 24. und 25. Oktober 1998 fanden die 7. Elmshorner Computertage statt.
Der Computerclub Elmshorn (CCE) hatte dafuer mal wieder die Gesamtschule in Beschlag genommen. Neben der Computerausstellung hatten die Modellbahnfreunde die Sporthalle in ihr Reich verwandelt.
Es gab aus vielen Bereichen der Computerbranche etwas zu sehen. Ein paar Computerhaendler, unter anderem auch spezielle Atari- Haendler, sowie Homebanking, Netzwerkspiele, Musikbearbeitung waren dort zu finden. Auch der Amiga-Club Hamburg stellte sich dort mit vor. Zusaetzlich hat der CCE eine Tombola und die Cafeteria dort angeboten.
Etwas, was nicht jeder dort erwartet hat, fand man gleich an den Eingaengen. Beim Haupteingang stand ein Fernschreiber (Lorenz 15), beim Hintereingang stand eine Lochkartenstanzmaschine (IBM 026), die sogar lief, obwohl sie nicht ganz funktionstuechtig war. Nach dem Transport stanzten nicht mehr alle Loecher, aber das Prinzip konnte gezeigt werden. Das waren zwei Exponate des Computermuseums der Fachhochschule Kiel, die man in die noch kleine Ausstellung in einem Klassenraum mitgebracht hatte.
Zur Sammlung des Computermuseum gehoerten ein paar mechanische Rechenmaschinen, ein paar aeltere Heimcomputer sowie verschiedene Datenspeicher, von Lochstreifen ueber Magnetbaender und 8 Zoll- Disketten bis hin zum ZIP-Laufwerk. Bei den Platinen waren auch einige Generationen vertreten. Die aeltesten kamen aus der Siemens 2002 und der Zuse 22, bis hin zu einer PCI Ethernet Karte von 1995. Die Sammlung wird in der naechsten Zeit auch aufgearbeitet und im Internet unter http://www.computermuseum.fh-kiel.de zu finden sein.
Im gleichen Raum befand sich auch das ZX-TEAM. Diese hatten auch die Rechner dabei, die vom ZX-TEAM betreut werden: Sinclair ZX 81, ZX 80, diverse Nachbauten, wie T/S 1000, T/S 1500, Bit 90, Lamda. Am Sonntag kam dann auch ein Schmuckstueck: Willi hatte sein Jupiter ACE mitgebracht. Dieser Rechner hat Forth als Programmiersprache von Hause aus. Dieser Rechner wird im ZX-TEAM dringend gesucht, bisher sind aber nur zwei Rechner in unserem Wirkungskreis.
Obwohl dort auch einige ZX 81 standen, die auch als solche erkennbar waren, gab es andere, die sahen gar nicht mehr danach aus. Besonders Joachims ZX 96 (er kann einfach nicht mehr ZX 81 genannt werden) im Desktop-Gehaeuse mit Festplatte und PC- Tastatur, Handscanner und Tintenstrahldrucker sah nicht unbedingt nach dem Rechner aus. Auch Kai sein Rechner, im Laptop Gehaeuse und mit LCD-Bildschirm, fiel aus dem Rahmen.
In diesem Raum kamen wir mit vielen Leuten ins Gespraech. Viele erzaehlten, sie haetten noch mit einigen solcher Geraete gearbeitet und hatten es nicht erwartet, dieses noch mal wieder zu sehen. Viele Leute finden es gut, dass es noch Leute gibt, die sich mit den alten Rechnern beschaeftigen. Einige wollten es auch mit neuen Exponaten, die bei einigen noch auf den Dachboden oder im Keller stehen, unterstuetzen.
Auf alle Faelle war die Ausstellung ein Erfolg fuer das ZX-TEAM und das Computermuseum. Ein Dank gilt an die gute Betreuung durch den CCE. An einer solchen Veranstaltung werden wir jederzeit wieder teilnehmen. Es gilt aber auch der Dank an alle, die dabei geholfen haben, dass das Computermuseum und ZX-TEAM dort mitwirken konnte, die ich nun nicht alle aufzaehlen moechte, da es den Artikel sprengen wuerde.

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Mike Preuss
email: mip@bonbit.org und mip@planetarium.fh-kiel.de
homepage: http://www.procyon.de
8-Bit aktiv: http://www.procyon.de/8ba/termin.htm


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